Online-Marktplätze wie eBay oder Amazon bieten Händlern die Möglichkeit, mit relativ wenig Aufwand ein großes Publikum zu erreichen. Sie sind damit der perfekte Einstieg in den E-Commerce. Aber auch für erste Gehversuche im internationalen Handel sind sie sehr gut geeignet, da die Kosten für die Internationalisierung überschaubar sind. Dabei gibt es aber ein großes Problem: Allein in Europa gibt es eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Markplätzen im Internet. Welcher ist wo aktiv und erreicht dort eine möglichst große Zahl von Kunden?

Markplätze in Deutschland

In Deutschland sind Amazon und eBay sicher die bekanntesten Online-Marktplätze. Nicht zu unrecht, schließlich ist Amazon der umsatzstärkste und beliebteste Shop Deutschlands, gefolgt von eBay. In welchem Warensegment der Händler unterwegs ist, ist im Prinzip egal, Amazon und eBay bieten einfach alles an. Ähnlich ist es bei Otto, aber hier empfiehlt sich ein Blick vor allem für Anbieter von Möbeln und Heimtextilien. Otto ist in diesem Bereich mit verschiedenen Spezialshops sehr gut aufgestellt und hat einen Marktanteil von ca. 30%. Aber auch bei Unterhaltungs- und Haushaltselektronik ist Otto mittlerweile eine feste Größe.

Neben diesen Allroundern gibt es viele Anbieter, die sich auf bestimmte Themen oder Sortimente spezialisiert haben. Nur ein paar Beispiele: Im Bereich Fashion ist einer der wichtigsten sicher Zalando, handgefertigte Produkte findet man vor allem auf Dawanda oder Etsy.

Die wichtigsten Online-Marktplätze in Europa

Einige der genannten Namen sind auch im europäischen Ausland längst etabliert. In Frankreich zählt Zalando.fr zu den wichtigsten Markplätzen im Bereich Fashion. Der in Deutschland unbekannte Anbieter laRedoute ist dort aber genau so wichtig. Und noch vor Amazon.fr ist der Allrounder cdiscount.fr der Platzhirsch im französischen E-Commerce und sollte bei einer Expansion auf jeden Fall berücksichtigt werden.

In den Niederlanden und Belgien spielt der E-Commerce ebenfalls eine sehr große Rolle, was die Länder für deutsche Händler sehr interessant macht. Auch hier ist Zalando mit einem nationalen Ableger vertreten. Lokale Marktplätze und mindestens genau so wichtig sind der Fashion-Händler Wehkamp und der Alleskönner BOL.com.

Auch im Vereinigten Königreich treffen wir einen alten bekannten: Amazon.uk ist hier der unangefochtene Marktführer und für deutsche Händler die erste Wahl.

Ein Tipp für Schweden: Hier kaufen die meisten am liebsten bei Fyndiq.se, der ebenfalls so ziemlich alles im Angebot hat.

Eine Nennung darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen: alibaba.com, einer der weltweit größten und bekanntesten Markplätze. Alibaba bietet einerseits chinesischen Händlern die Möglichkeit, ihre Waren international anzubieten, ist aber auch umgekehrt DIE Adresse für europäische Händler, die Kunden in China suchen.

Was gibt es zu beachten?

Einfach ein paar Produkttexte übersetzen lassen, in einen Marktplatz setzen und abwarten? Ganz so einfach ist es nicht. Genau wie im Inland müssen alle Prozesse stimmen, nur eben auf das Ausland zugeschnitten: Payment, Logistik, Retouren-Abwicklung, fremdsprachiger Kundenservice und der passende Content in Landessprache. Und wenn das Land nicht Mitglied der EU ist, spielt auch die Verzollung und deren Abwicklung eine wichtige Rolle.

Besonderer Dank gilt unserem Partner Tradebyte, der uns mit den nötigen Infos versorgt hat!

Alle auf einen Blick

Der Bundesverband Onlinehandel hat übrigens eine umfassende Infografik mit den 335 (!) wichtigsten Online-Marktplätzen in Europa veröffentlicht. Wer es etwas kleiner mag, kann sich auch auf die Top100-Liste beschränken.

 

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Quellen:

 


autor_eurotext_100Autor: Eurotext Redaktion

Wir erklären, wie Internationalisierung funktioniert, geben Tipps zu Übersetzungsprojekten und erläutern Technologien und Prozesse. Außerdem berichten wir über aktuelle E-Commerce-Entwicklungen und befassen uns mit Themen rund um Sprache.

 

Bitte beachten Sie: Auch wenn wir in unseren Beiträgen gelegentlich Rechtsthemen ansprechen, stellen diese keine Rechtsberatung dar und können eine solche auch nicht ersetzen. Wenn Sie konkrete Fragen haben, lassen Sie sich bitte von einem Anwalt beraten.